Coco Waikiki

Nostalgie im Gepäck

Dresden – wunderbares Elbflorenz

Der Dresdner Schriftsteller Erich Kästner schrieb folgende Liebeserklärung an seine Heimatstadt: „Ich musste, was schön sei, nicht erst aus Büchern lernen…ich durfte die Schönheit einatmen wie Försterkinder die Waldluft“. Wundervoll, oder?

Allerhöchste Zeit mich also nach Dresden zu begeben, denn schließlich möchte ich die Städte in Deutschland besser kennenlernen! Bei meinen Vorbereitungen bin ich dann auf den Namen „Elbflorenz“ gestoßen. Vielen von Euch sicherlich ein bekannter Begriff, mir war er noch nicht geläufig. Da ich von Florenz zumindest eine wage Idee habe und mit Erich Kästner’s Worten im Hinterkopf, ließ sich immerhin erahnen, dass es sich bei Dresden um eine wundervolle Stadt handeln könnte.

So war es dann auch – Dresden hat mir ausserordentlich gut gefallen! Die innere Altstadt mit ihren wahnsinnigen Bauten und viel Geschichte, die Frauenkirche und die Semperoper (gilt übrigens als eines der schönsten Opernhäuser weltweit), sind hier beispielsweise zu finden. Auf der anderen Seite der Elbe wartet die innere und die äußere Neustadt auf Entdeckung. Besonders letzterer Stadtteil, das Szeneviertel der Stadt, hat mich sehr an das Schanzenviertel in Hamburg erinnert.

Mein perfekter (Sams-)Tag in Dresden:

09:30 Uhr köstliches Frühstück im Hotel „Gewandhaus Dresden“
Es gibt mit Sicherheit viele weitere schöne und vor allem preiswertere Möglichkeiten gut zu frühstücken, aber bei diesem Haus hat uns einfach die Kombination aus alt und neu sowie die Liebe zu Details angesprochen. Das Frühstücksbuffet war eine Empfehlung und wir wurden nicht enttäuscht! Für unseren weiteren Weg an diesem Tag war die Lage auch sehr gut.

Milkshake mit unfreiwilligem, aber reizendem Faszinator, in „Neumanns Tiki Eisbar Lounge“

11:00 Uhr Elbeflohmarkt an der Albertbrücke
Es ist immer wieder aufregend einen Flohmarkt zu betreten – erst recht in einer neuen Stadt – eine verheißungsvolle Schatzsuche. Tatsächlich habe ich schon schönere Flohmärkte gesehen, sicherlich ist dieser Flohmarkt auch ein Touristenanziehungspunkt, daher wurden noch einige Antiquitäten aus, bzw.. vor DDR-Zeit angeboten und Schnäppchen waren kaum zu machen. Dennoch war meine Schatzsuche erfolgreich: Originale Postkarten von Dresden aus Vorkriegszeiten für meine Urlaubspost, eine schicke kleine schwarze Handtasche vermutlich aus den 60ern (es passt wieder mal nichts rein, aber wen stört das schon), ein altes Sektglas für eine stilvolle Bahnfahrt nach Hause (zufällig gab es an einem anderen Stand nochmal drei weitere Gläser aus der Serie, sodass ich nun ein 4er Set habe) und natürlich auch noch ein Mitbringsel für Herrn Waikiki: ein 6er Set aus Untersetzen original aus den 50ern mit formschönem Ständer, „Made in Western Germany“…man das waren noch Zeiten!

14:00 Uhr Shopping bei „Lady Yule“, Alaunstraße 70
Leider ist die Auswahl derartiger Läden in Dresden nicht so groß, aber wer braucht schon mehr als einen großartigen Laden!? Geräumiger als gedacht, vor allem gut sortiert und nicht „vollgestopft“ und dank der tollen Beratung der Besitzerin und Ihres Mannes, habe ich das Geschäft mit einigen Tüten und äußerst glücklich, verlassen! Alleine dieser Laden ist für mich Grund wieder nach Dresden zu reisen!

16:00 Uhr Leckerer Milkshake in der Tiki Eis & Cocktailbar, Görlitzer Str. 21
Viel Bambus, Tiki Köpfe, etwas Surfer Flair und seeehr leckere Milkshakes. Frühstücken kann man dort genauso wie ganz „normale“ Eisbecher bestellen, oder einfach nur einen Nachmittagskaffee genießen!
Neumanns Eis gibt es bereits seit 1966 und zählt zu den leckersten Eissorten in der Stadt. Die Firma beliefert unter anderem auch Hotels, Restaurants und Cafés auch außerhalb von Dresden mit Qualitätseis in Manufaktur-Qualität!

18:30 Uhr Abendessen in der „Burgerei“, Neumarkt 12
So viele tolle Eindrücke machen hungrig und vor lauter Hunger waren wir auch nicht mehr in der Lage nach einem für Dresden typischen Lokal zu suchen. So sind wir dann rein zufällig in einem Phänomen der heutigen Zeit gelandet: in einem der vielen aus der Erde sprießenden Burgerlokale. Tatsächlich haben wir es nicht bereut, die Burger waren sehr lecker und trotz langer Wartezeit (denn das Restaurant war übervoll) die uns bereits vorab angekündigt wurde, haben wir uns sehr wohl gefühlt.

21:00 Uhr Gin-Cocktail im „Gin-House“, An der Frauenkirche 13
Auch die schönsten Tage gehen einmal zu Ende und wollen stilvoll ausgeklungen sein. Hierfür bin ich bei meiner Urlaubsvorbereitung auf diese kleine aber feine Gin-Bar gestoßen. Jetzt muss ich dazu sagen, dass sowohl ich als auch meine wundervolle Begleitung so gut wie gar keine Gin-Erfahrung haben und eigentlich die dortige Vielfalt der Gin Sorten nicht zu würdigen wussten. Wir entschieden uns daher für zwei (äußerst leckere!) Gin Cocktails: „Orient Express“ und „Ich trinke keinen Gin Tonic“ (sehr passend!) und genossen das Leben. Einziger Nachteil, der wiederum für manch einen zum Vorteil gereicht, es ist gleichzeitig eine „Smoker’s Lounge“ und das hat dann leider dazu geführt, dass uns die Luft zu dicke wurde und wir keinen weiteren Drink bestellten (war vielleicht auch ganz gut so). Trotzdem: gerne wieder!

An den anderen Tagen stand etwas mehr Kultur im Vordergrund – so kann ich sagen, dass mich z.B. das Innere der Semper-Oper schon sehr fasziniert hat, insbesondere die Hintergründe dazu.
Und wie immer – keine Städtereise ohne Stadtrundfahrt (wie es sich für eine ordentliche Touristin gehört), bei der mich die flächenmäßige Größe und die Vielfalt sowie das Erholungsgebiet um Dresden herum ebenfalls sehr beindruckt haben.

Ein Wort noch  zu „Pfunds Molkerei“ oder dem „Schönsten Milchladen der Welt“, wie sich der Laden der Dresdner Molkerei der Gebrüder Pfund selbst nennt. Zweifelsohne handelt es sich hier um ein wundervolles Ladengeschäft in opulenter Optik, fast komplett  mit alten handgefertigten Villeroy & Boch-Fliesen verkleidet. Hier darf nicht nur geschnuppert, sondern auch probiert werden! Leider trifft hier mal wieder Hans Magnus Enzensbergers Spruch zu „Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet“ – es ist einfach soviel Wahres daran! Wäre dieses schöne Geschäft nicht fester Bestandteil der regelmäßigen Stadtrundfahrten, würde der Laden dadurch nicht durch ganze Touristengruppen überrannt und würde er einfach etwas weniger von der erfolgreichen Kommerzialisierung beinhalten – wäre er noch mehr einen Besuch wert!! So kann ich Euch als Tipp mitgeben, wenn Ihr den Laden besucht, tut es auf eigene Faust, vielleicht nicht gerade am Wochenende und möglichst nicht zu Stoßzeiten der Stadtrundfahrt-Busse. Genießt diesen kleinen Laden, denn er ist schon etwas Besonderes!

Ende der 90er Jahre hat Karl Peglaus‘ Ampelmännchen der 50er Jahre, ein passendes Ampelmädchen bekommen. Wie schön, dass sich auch in der heutigen Zeit mit solchen Details beschäftigt wird und wie interessant, wenn vertraute Dinge plötzlich anders gestaltet sind!

In diesem Sinne, liebe Reisedamen und Reiseherren, geht mit offenen Augen durch die Welt und erfreut Euch an den kleinen (nostalgischen) Dingen.

Eure
Coco Waikiki

 

PS: Wer gerne in Spitze und bunter Seide schwelgt, sollte noch bis zum 31.12.2018 die Ausstellung „Kurfürstliche Garderobe“ im Dresdner Residenzschloss besuchen!

Weitere Impressionen:

Lady Yules feiner Laden – auf Wiedersehen!

Schöne Leuchtschrift in Dresdens Fußgängerzone

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine Dresden Souvenirs aus dem „schönsten Milchladen der Welt“

Dieses Stuhl-Ensemble hätte ich soo gerne vom Flohmarkt mitgenommen!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Mutti

    Liebe Coco Waikiki,
    ich bin seeeehr beeindruckt von Deinem gaaanz tollen (!!!) Dresden – Report !
    Ein ganz besonderer Auftakt (für mich!) Ich werde mir gleich die naechsten
    Artikel ansehen ! SPANNEND ! Es gratuliert Dir von Herzen, Deine Mutti

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    1. Coco (Beitrag Autor)

      Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar – es freut mich sehr, dass Dir der Dresden Artikel gefällt!!! :-*

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